Biosphärengebiets-Partner auf der Schwäbischen Alb engagieren sich für nachtaktive Tiere

Im Rahmen der Partner-Initiative hat die Geschäftsstelle des Biosphärengebiets Schwäbische Alb ein Naturschutzprojekt zugunsten von nachtaktiven Tieren im Biosphärengebiet angestoßen. Gebäude und Grundstück der an diesem Projekt teilnehmenden Biosphärengebiets-Partner wurden von Experten hin- sichtlich Fledermaus- und Eulenfreundlichkeit begutachtet. Angestrebt werden eine Verbesserung der Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten sowie des Nahrungsangebots. Standortangepasste Maßnahmen, wie beispielsweise das Anlegen einer Wiese mit vielen nachtblühenden Pflanzen oder das Anbringen eines Schleiereulen- oder Steinkauzkastens, sollen nach den Vor-Ort-Beratungen bei den Partnern in diesem Frühjahr umgesetzt werden.

Die insgesamt über 500 benötigten Fledermaus- und Eulenkästen werden u.a. von den Werkstätten der Stiftung Lebenshilfe Zollernalb und der Justiz Vollzugsanstalt (JVA) Rottenburg sowie von den Sprung- brett-Werkstätten in Kißlegg hergestellt. Die Arbeiten dazu sind in vollem Gange, wovon sich Johanna Kulessa, verantwortlich in der Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb für die Partner-Initiative und Petra Bernert, Leiterin der Geschäftsstelle, in Rottenburg vor Ort überzeugen konnten. Außerdem hat die Geschäftsstelle bereits eine auf die Region angepasste, besonders fledermausfreundliche Blüh- mischung zusammenstellen lassen, so dass die Tiere auch ausreichend Nahrungsquellen finden.

Frank Ehing, Johanna Kulessa, Petra Bernert und Michael Wiedmaier (v.l.n.r.) zeigen die Fledermaus- und Steinkauzkästen, die in der Schreinerei der JVA Rottenburg gefertigt werden.

Frank Ehing, Johanna Kulessa, Petra Bernert und Michael Wiedmaier (v.l.n.r.) zeigen die Fledermaus- und Steinkauzkästen, die in der Schreinerei der JVA Rottenburg gefertigt werden.

„Einige Gebäude und Grundstücke der zertifizierten Partner bieten Tieren der Nacht bereits guten Unter- schlupf. Bei den Vor-Ort-Beratungen konnten wir dennoch weiteres Potential erkennen. Mit der Um- setzung der individuellen Maßnahmen wird von den Biosphärengebiets-Partnern ein wichtiger Beitrag für den Bestandserhalt der Tiere in unserer Region geleistet“, erläutert Ingrid Kaipf, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Fledermausschutz Baden-Württembergs, die in diesem Rahmen als eine der ins- gesamt sechs Experten die Beratungen bei den zertifizierten Partnern durchgeführt hat.

„Durch die Allianz Umweltstiftung kann dieses Projekt überhaupt realisiert werden“, fügt Petra Bernert, Leiterin der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets hinzu. Denn die Allianz Umweltstiftung fördert das Biosphärengebiet Schwäbische Alb über zehn Jahre bei der Weiterentwicklung und Verstetigung der Partner-Initiative und bei Naturschutzprojekten wie diesem.

Auch im Programm des Biosphärenzentrums Schwäbische Alb finden Veranstaltungen zum Thema „Tiere der Nacht“ statt. Im Sommer 2014 haben über 35 begeisterte Nacht-Fans an einem sogenannten „Fleder- mauslauschen“ teilgenommen. Dabei wurden unter Leitung von Dr. Alfred Nagel und Elke Wunsch im Alten Lager in Münsingen die „flatternden Schatten der Nacht“ belauscht und bei ihren zackigen Jagd- flügen beobachtet. Weitere Veranstaltungen rund um das Thema „Nacht“ gibt es im Winterprogramm des Biosphärenzentrums.

Alle Veranstaltungen des Winterprogramms finden Sie unter www.biosphaerengebiet-alb.de