Kaffeeplausch im Nationalpark

Familie Rost - LandDelikat

Familie Rost – LandDelikat

Michelle und Marcel Rost betreiben eine Rösterei an der Peripherie des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft, im idyllischen Nisdorf an der südlichen Boddenküste. Das aus Sachsen stammende Paar macht dies mit viel Herz, Kreativität und guten Zutaten. Mit ihrer Firma LandDelikat wurden sie vor zwei Jahren Nationalparkpartner. Katrin Bärwald von Nationalparkamt traf Michelle Rost auf eine Tasse Kaffee.

Was verbindet LandDelikat mit dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft?

Sehr viel, zum einen leben wir und zum anderen arbeiten wir in der Nationalparkregion. Unsere Wahlheimat war kein Zufall sondern eine der besten Entscheidungen. Diese Region schenkt uns jeden Tag aufs neue Energie und Kraft. Wir erleben ganzjährige Naturschauspiele und einzigartige Naturbeobachtungen. Diese Erlebnisse prägen unseren Alltag und lassen uns neue Ideen entwickeln, aber auch kritischer und verantwortungsvoller zum Schutz der Natur handeln.

Woher kommen Ihre Kaffeesorten und was geben Sie mit ihren Erfahrungen in fernen Schutzgebieten unserem Nationalpark mit auf den Weg?

Ein Arabica stammt aus Honduras – Gebirgsregion Marcala, er reift in einer Höhe um 1.500 m. Aus Afrika kommt unser zweiter Arabica, er wächst in West-Uganda im Nationalpark Ruwenzori in einer Lage um 1.700 m, in dieser Region entspring der Nil. Des Weiteren verarbeiten wir einen reinen Robusta aus Süd-Indien, diese Region nennt sich Kerala. Der Kaffee wächst auf einem artenreichen Plateau in 1.100 m. Alle diese Regionen besitzen eine überwältigende Natur und Artenvielfalt. Wir haben auf unserer Reise in die Kaffeewelt gelernt, dass die Natur das Wichtigste ist und dass sie von Menschen geschätzt werden muss. Ein naturnaher und ein ursprünglicher Anbau ist verträglich für alle. Einige Kaffeebauern können oft nicht lesen, schreiben oder rechnen, aber diese Menschen zeichnet etwas anderes aus, was wir in unserer Industrie- und Wettbewerbsnation vollkommen vergessen haben – Dankbarkeit und Zufriedenheit. Sie bezeichnen die Natur als ihr Zuhause. Ihre Ernten sind limitiert durch die Natur.

Das jüngste Mitglied in ihrer „Kaffeefamilie“ heißt Lupino. Was verbirgt sich dahinter?

Lupino besteht aus 100 % blauen Süßlupinen, der alten Sorte Haags Blaue, diese gedeihen im Süden der Insel Rügen. Früher nannte man Lupinenkaffee Ersatzkaffee, er wird zubereitet wie Kaffee Wir bieten als Rösterei keinen entkoffeinierten Kaffee an, wollten aber gerne ein koffeinfreies Getränk unseren Kunden anbieten. Die Idee reift schon 3 Jahre in uns und im vergangenen Jahr haben wir unsere erste Ernte eingeholt und verarbeiten diese auch schon fleißig.
Mit Lupino möchten wir weg vom globalen Geschmack und hin zu regionaler Identität und das gelingt uns mit kleinen nachhaltigen Kreisläufen und verlässlichen lokalen Partnern.
Beim Kauf von Lupino werden Projekte des Nationalparks unterstützt und es werden hoffentlich noch viele auf den Geschmack von Lupinenkaffee kommen. 100 % made in MV.

Wir freuen uns natürlich über diese Unterstützung und werden jeden Lupino-Cent für ein Projekt zum barrierefreien Naturerleben ansparen.

Lesen wir noch ein wenig im Kaffeesatz. Was wird den Nationalpark im Jahr 2050 vom Nationalpark heute unterscheiden?

Machen wir, die Politik und die Wirtschaft, in diesem Tempo so weiter, glauben wir den Klimaforschern und bleiben wir weiterhin tatenlos, dann wird es 2050 keinen Nationalpark mehr geben. Oder wir kämpfen mit sehr viel technischem und finanziellem Aufwand gegen das Wasser und die Naturgewalten, um zu retten, was zu retten ist. Sollte es uns gelingen, das Menschenmögliche zu tun, um diese Katastrophe zu verhindern, werden wir 2050 wieder mehr Fische in Bodden und Ostsee haben. Pflanzen und Tiere werden vielfältig und ungestört hier lebenen, es wäre ein guter Ort für die Natur.