Hallo Partner der Nationalen Naturlandschaften, wo seid Ihr?

Das Zurückfahren des öffentlichen Lebens hat nun wirklich jeden Betrieb erreicht. Wir als Nationalparkverwaltung sind, wenn nicht Außenarbeiten anstehen, auch im Homeoffice tätig. Hier ruht aktuell die Arbeit nicht! Trotz der Saisonverschiebung arbeiten wir mit Hochdruck in der Verkehrssicherung an Straßen und Wegen. Ein Paradoxon, so kurz vor dem Saisonstart und bei Traumwetter. Aus voller
Fahrt zum verordneten Rückzug. Jeder unserer 48 Partner könnte jetzt seine eigene Not beschreiben, die Not der Ohnmacht. Doch was wären aktive Partner, wenn bei ihnen nicht auch Chancen ihren Bühnenauftritt bekämen. Neue Ideen brauchen Vorlauf, dafür ist jetzt die Zeit.

Auf einmal erlangen Dinge Priorität, welche sonst vielleicht nie in Angriff genommen worden wären. Das Umsteuern braucht aber auch seine Anlernphase, wie das Homeoffice. Jetzt sind mehr denn je Kreativität und Unternehmerleidenschaft gefragt. Es ist die Zeit für Netzwerkarbeit, mit Abstand natürlich. Unglaublich – im 11. Jahr des Partnerprojektes solch ein Einschnitt!

Aber wenn wir nur vor dem Hafen kreuzen, stechen wir nie in See! Also, liebe Partnerbetriebe in ganz Deutschland, bitte zugehört! Die Saison verschiebt sich nur, aber dann wird durchgestartet. Und da jetzt alles Leben neu ausgerichtet wird, geht‘s sicher noch mehr auf Heimaturlaub. Die Schwaben lernen Sachsen kennen und umgedreht. Die Ferne hat dann Pause, das machen wir später wieder. Geben wir der Heimat die Chance, die sie braucht und denken um: Zum Beispiel Regionalität zu leben nach der Krise, wenn langsam wieder alles funktioniert. Und wenn dabei alle mitmachen – erstmal auch ohne volle Stadien – ist das Ziel erreichbar. Der Milchhof Fiedler auf den nächsten zwei Seiten ist da eine gute Adresse.

Sie gehören doch zum Leben: die Märkte, die Straßencafés, unser Dorfladen, die Busse, die Gasthäuser und Hotels, die morgendliche Frühstücksrunde unter Kollegen – alles, was jetzt so bitterlich ins Abseits geraten ist. Wir wollen doch nicht ewig nur Küche „to go“ und „Dinner for one“! Es sind die vielen tausend kleinen Dinge, die auf einmal fehlen.

Wir wissen alle nicht, wann der Traum vom Überwinden der Krise in Erfüllung geht, jedoch dürfen wir den Mut haben, ihn vorzubereiten. Das funktioniert nur mit Visionen, im Aktivsein. Die Digitalisierung hilft uns aktuell, wir leben und arbeiten im Abstandsmodus. Das darf sich danach bitte wieder ändern. Netzwerkarbeit ist schließlich Menschenarbeit, da sieht man sich in die Augen: ein Mensch, ein Wort.

Aktuell gehen wir gemeinsam durch die Täler, schließlich brauchen Gipfelstürmer auch eine Basis. Aber dann kommen alle mit zum Aufstieg, keiner bleibt zurück. Liebe Partnerbetriebe, denkt gemeinsam an den guten Aufstieg!

Ach übrigens, der Nationalpark wird 30 Jahre!

Ihr Jörg Weber