Nach einer pandemiebedingten Pause war es wieder soweit: Rund 50 Mitglieder des Partnernetzwerkes des Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe trafen sich am Mittwoch, dem 22. September 2021, um sich näher kennenzulernen, Kontakte zu pflegen, Erfahrungen auszutauschen und um eventuelle Kooperationen zu schließen. Dieses Jahr wurden sie von 5 Partnern in Mecklenburg-Vorpommern empfangen.

Bild 1: Evelyn Lügger (m.) von der floßerei im Gespräch mit den Partnern an ihrem neuen Anleger in Neu Kaliß. Foto: Archiv Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe

„Findenwirunshier“ so der Name der Schleuse in Neu Kaliß. Passenderweise startete die Tour genau dort. Evelyn Lügger und Godehard Bromisch von der floßerei stellten nicht nur ihr Unternehmen vor, sondern auch Interessantes aus der Geschichte der Region. Und vor allem weckten sie die Lust bei vielen auf eine Floßfahrt auf der Elde- Müritz- Wasserstraße. Neu in der Flotte ist ein elektrobetriebenes Floß, welches dann lautlos über die Elde gleitet und unvergessliche Momente beschert. Außerdem ist das neue Floß mit einer Hebebühne ausgestattet, so dass auch Menschen mit Mobilitätseinschränkungen eine Floßfahrt genießen können.

Bild 2: Der Braumeister (r.) erklärt den Sudvorgang den interessierten Gästen. Foto: Archiv Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe

Danach ging es weiter nach Ludwigslust. Direkt hinter dem Schloss malerisch an den Park grenzend, liegen die herzogliche Orangerie und der Apfelkeller, die Wirkungsstätten von Steffen Janka von der Braumanufaktur Ludwigslust GmbH & Co.KG  und von Silvia Hinrichs von der Sanddorn Storchennest GmbH. Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Partnerkoordinatorinnen, stärkten sich die Gäste mit belegten Brötchen , einer Tasse Kaffee und köstlichem Sanddornsaft. Steffen Janka berichtete anschließend von der noch jungen Geschichte der wohl kleinsten Brauerei Mecklenburg-Vorpommerns. Er und seine Partner streben eine Erhöhung der Braumenge an und versuchen bei Hopfenbestellung mit anderen Brauereien zu kooperieren. Der Umzug in die Orangerie ist ein ausgesprochener Glücksgriff gewesen.

Bild 3: Silvia Hinrichs (2.v.r.) reicht einen Sanddornast zur Kostprobe und informiert über den Ernteprozess. Foto: Archiv Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe

Von Silvia Hinrichs erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Anschluss Interessantes über den Sanddorn als Kulturpflanze. Hier in Ludwigslust ist das älteste Anbaugebiet dieses vitaminreichen Strauches. Sorgen bereitet ein unbekannter Erreger, der die Pflanzen seit einigen Jahren absterben lässt. Der Ertrag ist von guten Jahren mit 80 Tonnen auf nunmehr kaum noch 10 Tonnen rückläufig. Es werden schon andere Kulturpflanzen auf diesen Standort in Betracht gezogen. Der Betrieb selbst ist vielseitig aufgestellt und bestellt weitere Flächen mit Weizen, Hafer, Roggen und Lupine im biologischen Anbau.

Bild 4: Besichtigung des Alpakastalls und erste Kontaktaufnahme. Foto: M. Schorlemmer/Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

In Bresegard bei Picher auf dem Hof Birkenkamp begrüßten Jenny und André Dietel die Partnerinnen und Partner. Bei veganem Kuchen und Kaffee informierten sie über ihr vielfältiges Angebot mit Alpaka- und Kuhwanderungen, Kräuterwanderungen, Bogenschießen, kreatives Arbeiten mit Keramik, Glas und Wolle. Darüber hinaus gibt es einen Hofladen mit Produkten aus Alpakawolle, Keramik, Büchern u.v.m.

Bild 5: Eta Radöhl überreicht Florent Martinez von La Taverne die Urkunde und Partnerplakette. Foto: Archiv Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe

Die letzte Station des Tages war der Jessenitzer Aus- und Weiterbildung e. V.. Neu dazugekommen ist seit dem letzten Besuch der Partner im Jahr 2016 das Umwelthaus Dreiseitenhof, ein Ort um Kindern Klimaschutz und Nachhaltigkeit näher zu bringen. Auch das Jugendhotel wurde umfangreich modernisiert. Detlef Thoms kam mit schwerer Technik vorgefahren und stellte seinen Mobilen Holzservice vor und auch Edeltraut Kahl präsentierte ihr Ede´s Ökomobil, mit dem die gelernte Umweltpädagogin in Kindergärten, Schulen und auch auf Dorffesten Kinder an Nachhaltigkeitsthemen heranführt. Am Ende des Treffens wurden noch drei neue Partner in das Netzwerk aufgenommen: das Restaurant La Taverne aus Dömitz, die Ludwigslust-Information der Stadt Ludwigslust und Sven Pagelkopf´s Landscheune aus Boizenburg.

Die Rückmeldungen zum Partnertreffen waren allesamt sehr positiv. Die einzelnen Exkursionspunkte waren sehr interessant und es blieb noch genug Raum für Gespräche, Kontakte und neue Ideen. Alle waren sich einig: Im nächsten Jahr, wenn es in den niedersächsischen Teil des Biosphärenreservates geht, sind wir wieder mit dabei!