28. Juni 2023 - Kategorien: Biosphärenreservat Bliesgau, Partnerzertifizierung
Neues regionales Produkt im Regal: BLIESGAU-NUDELN
Wer in den letzten Jahren öfter in die Regionalregale geschaut hat, hat sie vergeblich gesucht: Nudeln mit 100 Prozent regionalen Zutaten. Patric Bies von der Bliesgau-Ölmühle, einem zertifizierten Partnerbetrieb der Biosphäre Bliesgau in Bliesransbach, hat gemeinsam mit der italianDelight Pasta-Manufaktur von Tina Bonnaffini aus Saarbrücken diese Lücke geschlossen. Sie produzieren Bliesgau-Nudeln, die regional, nachhaltig und schmackhaft zugleich sind. Denn sie bestehen zu 100 Prozent aus heimischen Rohstoffen.
Bereits seit einigen Jahren lässt die Bliesgau-Ölmühle Nudeln aus Walnüssen, Leindotter, Hanf und Mohn herstellen. Doch den Inhaber Patric Bies störte es, hierfür keinen saarländischen Weizen nutzen zu können. Eine Alternative musste her. Auf Bitten von Bies hat Landwirt Wolfgang Kessler, ebenfalls Bliesransbach, auf den Höhen des Bliesgaus mehrere Hektar Gelbweizen angebaut. Diese ursprünglich aus Skandinavien stammende, alte Getreidesorte enthält wertvolle sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe wie z.B. Carotinoide, wodurch das Mehl eine gelbliche Farbe erhält. Dank der besonderen Klebeeigenschaften des Gelbweizens, lassen sich aus ihm vorzügliche Nudeln und andere Teigwaren, auch ohne den Einsatz von Eiern, herstellen. Er ersetzt den klassischen Hartweizen, dem es bei uns zu kalt und zu nass ist und der erst importiert werden muss.
Seit vielen Jahren fördert die Bliesgau Ölmühle den Anbau seltener, vornehmlich alter Kulturpflanzen. Neben klassischen Ölpflanzen für Speiseöl oder Hülsenfrüchten wie Erbsen und Linsen, kam unlängst auch Buchweizen – ein alter Klassiker der saarländischen Küche – hinzu. Somit scheute Patric Bies es auch nicht, einen Anbau des in der Region eher untypischen Gelbweizens voran zu treiben.
Nach der Ernte werden die Gelbweizenkörner bei André Arnet, Getreidemüller in der 7. Generation, zu Mehl verarbeitet. Arnet betreibt die Moulin de Volmunster. Die im lieblichen Tal der Schwalb liegende Getreidemühle mit einem Wasserrad ist die letzte ihrer Art im Grenzraum Lothringen-Saarland. Ihre Geschichte geht bis ins 16. Jahrhundert zurück.
Tina Bonaffini ist mit ihrer Pasta-Manufaktur Partnerbetrieb der Genussregion Saarland und sie bringt vor allem ihre Leidenschaft, ihre italienische Herkunft und die Liebe für besonders gute und natürliche Zutaten mit. Das hat sie bewogen, für die neue Gelbweizen-Pasta eine seltene Muschelform (ital. „Conchiglie“) zu verwenden. Alle Beteiligte sind von dem Ergebnis begeistert. Die Conchiglie aus Gelbweizen wirken im Geschmack ausgewogen harmonisch, mit leicht nussigen Anklängen. Passend dazu gibt es die wertvollen Öle der Bliesgau Ölmühle und die regionalen Pestos von MaLi’s Délices, ebenfalls ein Biosphären-Partner.
Auch der Geschäftsführer des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau, Dr. Gerhard Mörsch, freut sich über die Entwicklung: „Es ist toll und absolut innovativ, wenn eine Marktlücke erkannt wird und ein neues Produkt mit 100 % regionalen Zutaten aus der Biosphäre Bliesgau über eine grenzüberschreitende, saarländisch-lothringische Kooperation entwickelt wird. Ich gratuliere den beiden Betrieben, freue mich auf weitere Neuentwicklungen in der Produktpalette und hoffe auf einen guten Absatz im Rahmen der Regionalvermarktungsinitiative im Biosphärenreservat Bliesgau“
Wer die Bliesgau-Nudeln kosten möchte, kann diese vor Ort oder im Online-Shop von der italianDelight Pasta-Manufaktur in Saarbrücken oder der Bliesgau Ölmühle in Bliesransbach beziehen oder kann sie an den Standorten des Bliesgau-Regals in der Region kaufen.