Partner des Biosphärengebiets Schwäbische Alb trafen sich zur „Partner-Rallye“

Wie erklärt man den Begriff „Biosphärengebiet“? Und wie viele Biosphärenreservate gibt es auf der Welt? Diese und ähnliche Fragen haben rund 50 Partner des Biosphärengebiets Schwäbische Alb am Freitag, 20. September 2013, bei einer Erlebnis-Wanderung durch das Alte Lager in Münsingen beantwortet. Ziel des informativen Nachmittags war das bessere Kennenlernen der Partner untereinander und der gemeinsame Austausch.

Ungewöhnlich lebhaft ging es im Alten Lager in Münsingen-Auingen zu. Am späten Nachmittag trafen sich dort rund 50 der offiziellen Partner des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Den Menschen, die hinter den Partner-Unternehmen oder den Partner-Einrichtungen stehen, sollte die Gelegenheit gegeben werden, sich gegenseitig besser kennenzulernen, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende Verbindungen zu stärken. Dazu wurden die Partner in Kleingruppen auf eine rund 2 km lange Tour durch die historische Stätte geschickt, vorbei an sechs Aktionsstationen.

Puh, ganz schön kniffelig diese Fragen: Wann wurde das bayrische Reinheitsgebot erlassen, aus welcher Zeit stammt das älteste nachweisbare Bäckerwappen und wann wurde die erste Pastafabrik der Welt gegründet? „Das ist schon ziemlich schwer“, grübelt Tanja Gems aus dem Vergaberat. Und ein ächzen ist von Jörg Gekeler zu hören. „Bissle überlegen, dann kommen sie schon drauf“, ermuntert Adelheid Schnitzler, Mitarbeiterin in der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets, die kleine Truppe, die zehn Ereignisse chronologisch anordnen soll.

Sie ist eine von sechs Gruppen, die bunt zusammengewürfelt aus Gastgebern, Verarbeitern, Biosphärenbotschaftern, Mitgliedern aus Informationszentren und außerschulischen Bildungspartnern besteht. Was sie eint: Sie alle sind zertifizierte Partner des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Und sie sollen sich untereinander bei der Erlebniswanderung durchs Alte Lager kennenlernen, Kontakte knüpfen und bestehende Verbindungen stärken, wie Achim Nagel, stellvertretender Leiter der Geschäftsstelle des Biosphärengebiets, zu Beginn der Rallye erklärt. Denn: „Dem Biosphärengebiet geben sie Gesicht und Charakter gleicher- maßen und Authentizität“, sagte Münsingens Bürgermeister Mike Münzing, zugleich Vergaberatsmitglied der Partnerinitiative, am Freitag vor dem Start.

Zurück zur Gruppe. Die brütet noch immer über die Reihenfolge, schiebt die Kärtchen hin und her. Dabei fing die Rallye so gemütlich an. In einer der drei Großküchen errieten sie schnell, welche Naturschutzleistungen Schafswurst, Alblinsen und Streuobst erbringen. An der nächsten von insgesamt sechs Stationen punkteten die Biosphärenbotschafter Ingeborg Müller und Horst Buder, indem sie mit ihrem Wissen halfen, Beeren den Blättern zuordneten. Und nun so etwas. Inzwischen aber liegen die Kärtchen. Sieben von zehn Ereignissen haben sie zeitlich richtig eingeordnet. Nun sind noch die Geschmacksnerven gefragt: Export, Weizen oder Pils muss die Zunge erkennen. Das gelingt Biosphärengastgeber Gekeler ganz gut, nur die Brauereien ordnen sie nicht ganz richtig zu.

Dass es noch schwerer geht, damit haben sie nicht gerechnet. „Rettet die Wachholderbeeren“ heißt es bei der nächsten Aufgabe. 50 Stück können die Partner auf je vier Antworten verteilen. Sie erfahren beim Zocken, dass es weltweit 621 Biosphärenreservate gibt, 30 000 Mutterschafe auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz weiden und hier kein Tausendgüldenkraut wächst. Falsch liegen sie allerdings in der Anzahl der Naturschutzgebiete im Biosphärengebiet. 40 sind es und keine 43, damit sind alle Beeren verzockt und es gibt keine Schnüre. Davon gab es bislang für jede richtige Antwort ein Exemplar. Die Gruppe, die die längste Schnur knüpft, gewinnt die Rallye.

Ein bisschen geknickt gehts zur vorletzten Station. Apfelschnitze dürfen hier verkostet werden. Und ihre Geschmacksknospen enttäuschen sie nicht: Goldparmäne, Jakob Fischer, Transparent und Gravensteiner erkennen die Teilnehmer souverän. „Das macht wieder Mut“, ist die Gruppe erleichtert über vier weitere Schnüre. So lässt es sich auf dem Weg zur letzten Station noch reimen über Wolle, Schafe, Weiden und Kleider, das bekamen sie nämlich als weitere Aufgabe gestellt. Schließlich war noch ganzer Körpereinsatz gefragt, binnen sechs Minuten mussten die Teilnehmer in fünf Seile je einen Knoten bekommen und das, ohne die Seilenden loszulassen. Das sorgte noch einmal für viel Heiterkeit.

Belohnt wurde die ganze Anstrengung mit einem leckeren Gaumenschmaus aus Produkten aus dem Biosphärengebiet. Eine Vielfalt an Rohkostsalaten, Gemüsesuppe und Linsensuppe tischte Jürgen Autenrieth im ehemaligen Pferdelazarett auf.

Partner-Treffen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb (Foto: Biosphärengebiet Schwäbische Alb)

Partner-Treffen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb (Foto: Biosphärengebiet Schwäbische Alb)

Und ganz nebenbei ergaben sich denn auch die von den Veranstaltern angestrebten Gespräche. Beispielsweise darüber, dass die Biosphärenbotschafter circa 80 Stunden in ihre Ausbildung investieren, ihren Schwierigkeiten, den Menschen in den Außenbezirken das Wort „Biosphäre“ auseinanderzusetzen oder darüber, dass 17 verarbeitende Unternehmen zu den Partnern zählen.